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    Die Finkenbergkirche überzeugt nicht nur durch ihre Architektur und Ausstattung sondern auch durch ihre Lage hoch über der Altstadt. Im Auftrag der reformierten Gemeinde entstand unter der Leitung des bekannten Baumeisters Tillmann Roland die gegenwärtige Bauform in den Jahren 1688 (Fertigstellung des Turms) bis 1725 (Einweihung des Kirchenschiffes).

    Dieser reformierten Gemeinde gehörten u.a. die wohlhabenden, selbstbewussten und einflussreichen Kupfermeister an, die Wert auf einen standesgemäßen Kirchenbau legten und die ganz offensichtlich nicht nur räumliche, sondern – durch die repräsentative Bauform ihrer Kirche – auch gesellschaftlich-soziale Distanz zur Vogelsangkirche und zur lutheranischen Gemeinde zum Ausdruck bringen wollten.

    Bezüglich des Standortes der Kirche wird gelegentlich die Vermutung geäußert, die Kupfermeister hätten ihr Gotteshaus nicht zufällig, sondern mit Bedacht gegenüber der Burg und auf gleicher Augenhöhe mit dem Burgherrn errichten lassen. Wenn man vom Kirchenvorplatz (westlich des Turms gelegen) den beeindruckenden Ausblick auf die Stolberger Altstadt mit Burg und Lucia-Kirche im Hintergrund genießt, wird diese Vermutung durchaus einsichtig und plausibel.

    Auch das Innere der Finkenbergkirche unterscheidet sich deutlich von der Vogelsangkirche. Heller, freundlicher und großzügiger wirkt der Innenraum, der zwar nicht von der zeittypischen barocken Prunkentfaltung, sondern eher von vornehmer Selbstbescheidung geprägt ist. An der Westseite des Kirchenschiffes sind fünf Grabplatten angebracht, die vor einigen Jahren vom angrenzenden Kupfermeister-Friedhof ins Innere der Kirche verbracht und somit dem Einfluss der Verwitterung entzogen wurden.

     

    Quelle: Alphabet der Heimatkunde