Der Aachener Leonard Schleicher erkannte in den frühen 1570er Jahren als erster Kupfermeister die für das Messinggewerbe wichtigen Standortvorteile (u.a. Wasserkraft sowie nahe gelegene Erz- und Steinkohlelagerstätten) im Stolberger Tal und verlegte seinen Betrieb von Aachen nach Stolberg. Hier erbaute er an der heutigen Burgstraße den ersten Kupferhof und damit auch das erste aus Stein errichtete Wohnhaus in Stolberg.
Da man diesen sowie auch die späteren Kupferhöfe „auf der grünen Wiese“ errichten musste, kamen als Bauformen zunächst nur geschlossene, verteidigungsfähige Hofanlagen in Betracht, deren Gebäude sich um einen Innenhof gruppierten und von außen einen wenig einladenden, sondern einen durchaus wehrhaften Eindruck vermittelten.
Das heutige Erscheinungsbild des ehemaligen Kupferhofes ergab sich erst durch später ausgeführte Umbauten und insbesondere durch die damit verbundene Gliederung der Fassade mit Fenster- und Türöffnungen, die mit dem hellen, landschaftstypischen Blaustein eingefasst wurden.
Im Bereich dieses Kupferhofes (wahrscheinlich im Nachbargebäude des Herrenhauses) wurde 1790 die sogenannte Adler Apotheke eingerichtet, die 1971, also nach fast 200 Jahren ununterbrochener Tätigkeit im Gesundheitswesen, geschlossen wurde.
Quelle: Alphabet der Heimatkunde