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    Altstadt-Park „Gehlens Kull“

    Bitte beachten Sie: Der Altstadt-Park wird für seine Besucher aufgewertet und erlebbarer gemacht. Die Fußwege sind daher noch bis Ende April in Teilen gesperrt.

    Aufgrund der natürlichen Topographie und der Naturbelassenheit ist der Altstadt-Park nur eingeschränkt für Menschen mit Mobilitätshilfen begehbar.

    Etwas versteckt, aber dennoch unmittelbar neben Burg und Altstadt liegt ein Landschaftselement mit außerordentlich hohem Freizeitwert: der ehemalige Steinbruch von Heinrich Gehlen, der mittlerweile als ökologisch wertvolles Biotop zu werten ist.

    Der Besucher fragt sich zu Recht: Was ist dieses „Gehlens Kull“? Übersetzt aus dem Stolberger Platt bedeutet es soviel wie „Gehlens Kuhle“ oder „Grube“. Die kleine grüne Lunge der Innenstadt hat für viele Stolberger eine ganz besondere Bedeutung als Naherholungsgebiet und kleine Oase.

    Das 1893 gegründete Kalkwerk baute zunächst nur Kalkstein ab und belieferte das Hüttenwerk Aachen Rothe Erde. Bald erhöhte er jedoch die Wertschöpfung des Werkes und er baute die entsprechenden Brennöfen, um das Rohmaterial selbst zu gebranntem Kalk zu veredeln. Er belieferte bald die chemische Industrie Stolbergs sowie ander Kalkwerke, die seinen Branntkalk weiterverarbeiteten. Erst industrielle Umstrukturierungen Mitte des 20. Jahrhunderts machten den Betrieb unrentabel und führten zu seiner Schließung im Jahr 1954.

    In den letzten Jahren seines Betriebs lag das Firmengelände mitsamt Steinbruch in zunehmend dichter bebautem Wohngebiet. Zeitzeugen berichten, dass bei Sprengungen die Steinbrocken nicht selten bis vor die Wohnhäuser flogen. Nach der Stillegung wurde „de Kull“ als Deponie genutzt, bis 1983 – 85 die erste Renaturierungsmaßnahme durchgeführt wurde. Zentrale Maßnahme war das Anlegen eines Feuchtbiotops und man restaurierte die mittlerweile verfallenen Trichteröfen und setzte sie unter Denkmalschutz.

    Ofen in Gehlens Kull

    Insbesondere auf Grund seiner Nähe zur sanierten Altstadt entwickelte sich das ehemalige Steinbruchterrain zu einem Landschaftselement mit hohem Freizeitwert. Die Vegetation weist vielfältige heimische Baumarten auf, Dompfaff, Stieglitz, Graureiher, Falke, Bussard und sogar Eisvogel haben sich niedergelassen. An den Felsen sonnen sich Eidechsen und im See schwimmen ausgesetzte Fische und Schildkröten. Informative Schautafeln vermitteln dem Besucher einen Überblick über die damalige Kalksteingewinnung.

    Dieses Altstadt-Biotop findet in der Bevölkerung breite Akzeptanz und sowohl zahlreiche Anwohner als auch viele interessierte Bürger der Stadt engagieren sich für die Erhaltung dieser grünen Oase in vorbildlicher Weise. Der „Naturkundliche Pfad“ leitet Besucher durch Geologie und Lebensraum des Innenstadt-Idylls.

      

    Wer tiefer in die Entwicklungsgeschichte der Kalksteingewinnung eintauchen möchte und an geologischen und technischen Informationen interessiert ist, findet weitere Informationen unter www.stolberg-abc