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    Premiumwanderweg „Kupferroute“

    Die Kupferroute ist eine nach den anspruchsvollen Qualitäts-Kriterien des Deutschen Wanderverbandes konzipierte Wanderroute (Partnerweg des EIFELSTEIGS) und führt über rund 16 km Länge durch die landschaftlich abwechslungsreiche Umgebung der Kupferstadt Stolberg. Auf idyllischen Wald- und Wiesenwegen entdecken Sie die Hochfläche des Eifelvorlandes mit herrlichen Ausblicken auf die nahen Eifelhöhen und auf tief eingeschnittene Kerbtäler.

    Ähnlich wie der Begriff ‚Kupferstadt‘ bezieht sich der Name ‚Kupferroute‘ auf das in Stolberg hergestellte Messing. Vor diesem Hintergrund lässt sich der Ausdruck „Kupferroute“ auch in sofern begründen, als dass dieser Wanderweg streckenweise über ehemalige Erzfelder führt. Hier wurde in früherer Zeit zwar nicht Kupfer oder Messing, wohl aber Galmei gefördert. Und Galmei ist der Stoff, aus dem einst Messing wurde. Besser noch würde man sagen: Es war der einzige Stoff (nämlich ein Zinkerz), aus dem man damals in Verbindung mit Kupfer Messing herstellen konnte.

    Die Kupferroute beginnt (nomen est omen) an einem Kupferhof mitten im Herzen der historischen Altstadt, direkt unterhalb der mächtigen Burganlage. Dieser ehemalige Kupferhof am „Alter Markt“ wird heute als Kunsthandwerkerhof genutzt und beherbergt mehrere sehenswerte Ateliers der hier tätigen Künstler bzw. Kunsthandwerker.

    Zunächst gilt es, die Enge der Altstadt zu verlassen und auf dem Hammerberg die weite, sanfthügelige Hochfläche zu erreichen. „Rückblicke“ auf die malerisch im Tal gelegene Altstadt lassen die Mühen des Anstiegs vergessen und das gelegentliche (rückblickende) Verschnaufen zum Genuss werden.

    Einige Standorte der später noch ausführlich beschriebenen Galmeiflora deuten schon auf dem Hammerberg darauf hin, dass hier in früherer Zeit nach Galmei geschürft wurde.

    Auf der Hochfläche führt der Weg Richtung Mausbach oberhalb des alten Steinbruchs Binsfeldhammer vorbei, wo ein malerischer Aussichtspunkt zur Rast einlädt. Derartige Kalksteinbrüche sind seit Jahrhunderten Bestandteil unserer Kulturlandschaft und lieferten u.a. den sogenannten Blaustein, der als landschaftstypisches Baumaterial den alten Ortskernen und auch der Burg Stolberg ein unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht.

    Während der letzten Jahrzehnte entwickelte sich auch in dem offen gelassenen Steinbruch Binsfeldhammer ein höchst interessantes und artenreiches, durch Sukzessionvegetation entstandenes Biotop, welches seit einigen Jahren unter Naturschutz (FFH-Status bzw. Natura 2000) steht. Als Besonderheiten dieses Biotops sind verschiedene heimische Orchideenarten sowie das Vorkommen von Neuntöter und Heidelerche zu nennen.

    Kurz vor Erreichen der Ortschaft Mausbach liegt etwas abseits des Weges am Heidehof ein Betriebspunkt der ehemaligen Erzgrube Diepenlinchen, der sich im Gelände heute nur noch durch die typische Galmeiflora verrät.

    Bis zum steilen Abstieg nach Vicht tun sich auf der Hochfläche immer wieder grandiose Ausblicke auf. Richtung Westen schweift der Blick über die Wiesen- und Weideflächen des Münsterländchens (benannt nach der Reichsabtei Kornelimünster) bis hin zum benachbarten Belgien, wo der gleiche Landschaftstyp durchaus treffend als Eupener Butterländchen bezeichnet wird.

    Der tief im Tal gelegene, von Wald umgebene Ortsteil Vicht wurde maßgeblich durch das früher hier ansässige Eisenhüttengewerbe geprägt. Zur Verhüttung nutzte man hauptsächlich den lokal anstehenden sogenannten Vichttaler Eisenstein. Bis zum 19. Jahrhundert, bevor man statt Holzkohle Koks zur Eisenherstellung verwenden konnte, wurden zum Betrieb der Hochöfen große Mengen Holzkohle benötigt, die aus Buchenholz der nahen Eifelwälder gebrannt wurde.

    Obwohl der für die Ortschaft namensgebende Vichtbach in trockenen Sommermonaten einen recht bescheidenen Eindruck macht, war er in früherer Zeit Lebensader und Energielieferant für alle im Tal ansässigen Gewerbe, einschließlich der Stolberger Kupferhöfe.

    Nach Querung des Vichtbaches schlängelt sich die Kupferroute hinauf durch ein großes Waldgebiet zur ehemaligen Erzgrube „Breinigerberg“ mit dem Naturschutzgebiet Schlangenberg, einer natürlichen Erhebung, deren Name sich von der Schlingnatter ableitet.

    Bereits zur Römerzeit und später auch zur Zeit der Kupfermeister wurde hier u.a. Galmei zur Messingherstellung abgebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand großtechnisch, industriell betriebener Bergbau, der insbesondere die Stolberger Zinkhütten mit Erz versorgte.

    Nach Aufgabe der Grube blieb das Betriebsgelände zunächst als Industriebrache zurück und wurde bis Ende der 1980er Jahre als Truppenübungsplatz genutzt. Seit 1990 steht das Gebiet unter Naturschutz, und ohne jegliche Rekultivierungsmaßnahme entstand aus dieser ungeliebten Industriebrache ein wertvolles, schutzwürdiges Biotop mit erstaunlicher Artenvielfalt und hohem Freizeitwert.

    Der ursprünglich rein geogene Schwermetallgehalt der Böden bildete die Voraussetzung für das nacheiszeitliche Entstehen der hoch angepassten Galmeiflora mit dem gelbblühenden Galmeiveilchen, welches als einzigartige botanische Besonderheit weltweit nur in der hiesigen Region zu finden ist.

    Im anschließenden Münsterwald trifft die Kupferroute auf einen Naturlehrpfad, der verschiedene Baum- und Straucharten sowie Informationen zur Lebensgemeinschaft Wald vorstellt. Die als nächstes zu überquerende Landstraße führt rechts nach Breinig und links nach Zweifall. Hierbei handelt es sich um Orte von höchst unterschiedlichen Charakter, die man unbedingt beide für einen späteren Besuch vormerken sollte.

    Der historische Ortskern von Breinig zeigt mit seiner beeindruckenden Blausteinarchitektur und dem umliegenden Weideland geradezu exemplarisch die typische Siedlungsstruktur des Münsterländchens.

    Die alte Bebauung des im Tal gelegenen Walddorfes Zweifall lässt die längst vergangene Eisenhüttentradition auch heute noch deutlich erkennen. Die Eisenhüttenleute nämlich brauchten den rötlichbraunen Vichttaler Eisenstein nicht nur als Eisenerz, sondern bauten auch ihre Wohnhäuser aus diesem Material, welches immer noch das Erscheinungsbild des alten Ortskerns dominiert. Heute sind Holzverarbeitung, Naherholung und Tourismus Markenzeichen für das idyllische Eifeldörfchen. Obschon sowohl Zweifall als auch Breinig (fast schon) zur Eifel gehören, setzen sich beide Orte von der eifeltypischen Fachwerkbauweise deutlich ab.

    Vorbei an der Andreashütte bringt die Kupferroute Sie zum Waldrestaurant/Hotel Birkenhof im Stadtteil Venwegen. Hier bietet sich die Möglichkeit, Rast einzulegen, bevor Sie gestärkt und frischen Mutes die letzten drei Kilometer der Kupferroute absolvieren.

    Hinter Venwegen überschreitet die Kupferroute die Stadtgrenze nach Aachen und verbindet an „Kitzenhaus“ die Kupferstadt Stolberg mit dem EIFELSTEIG, einem Wanderweg der Spitzenklasse und einem der zehn „Top-Trails of Germany“, der von der alten Kaiserstadt Aachen in die Römerstadt Trier in Rheinland-Pfalz führt.